Die ersten Mädchen dürfen auf das AGD. "Koedukation" nannte und nennt man das pädagogische Wagnis ("An unserer Schule (!) hat sie sich bisher gut bewährt..."), welches anfangs einige Verständnisprobleme erzeugte: folgender Dialog trug sich faktisch im Zuge der Vorbereitung der ersten Tanzstunde zu: "Direktor: 'Also schön, und Mädchen zum Tanzen habt ihr ja in der Klasse.' Schüler: 'Aber Herr Direktor, das sind doch keine Mädchen.' Gegenfrage: 'So? Keine Mädchen? Wann sind es denn Mädchen?' Schüler: 'Na, dann müssen sie doch von einer anderen Schule kommen.'" (mit der "anderen Schule" war wohl die Gertraudenschule gemeint; mehr davon? > hier klicken und 3. Thema ansehen!). Und was taten nun die Mädchen am AGD? Und die Jungens mit den Mädchen? > hier klicken! Vergleich mit dem Liebesleben aus 'militaristischen' Zeiten? > hier klicken!
   Trotz alledem: das erste Nachkriegsabitur wird abgenommen.
   Dann gleich wird die Spiel- und Sportwiese umgepflügt und an Schrebergärtner vergeben: "Eine weitere Gemüsezuteilung außer den Rettichen wird in Aussicht gestellt." Das hebt die Moral!

 

1946
Mädchen und Jungens beim Tanz auf dem Sportplatz; das Bild ist ein wenig gemogelt an dieser Stelle, weil von 1976 und nicht '46; es gibt keine Bilder von dem großen Ereignis der ersten Mädchen an der Schule... (jedenfalls im Archiv des AGD)
Dr. Andreas Bruno Wachsmuth, der letzte, große Vertreter des alten "Arndter Geistes"
1949

Dr. Andreas Bruno Wachsmuth (1890-1981) wird Direktor der Schule (1949-1956). Mit ihm tritt in einer Reihe von Altphilologen vor und nach ihm ein Germanist an die Spitze des AGD, ein Mann, der in besonderem Maße in seiner Persönlichkeit die Schule verkörpert und prägt (Näheres s. 1981 > hier klicken!).
   Dr. Kappus tritt in den Ruhestand, bleibt aber als Dozent an der Freien Universität Berlin (FU) tätig.
   Das Arndt-Gymnasium geht in die Verwaltung des Bezirks Zehlendorf unter Landeshoheit der Stadt Berlin über (früher Schule des preußischen Staates) und heißt nun offiziell "Arndt-Schule" (Kategorie: "Oberschule des wissenschaftlichen Zweiges" mit "altsprachlichem und neusprachlichem Zug").
   Das neue Berliner Schulgesetz wird zwei Neuerungen offiziell machen: die Einführung der Koedukation und die Mitwirkung der Elternschaft .

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