Wie die Vignette links - im wunderschönen Jugendstil - zeigt (vergrößern? - hier klicken!), war das Programm der Schule ein humanistisches mit stark literarisch-musischem Akzent und einer Note zurückhaltender Nachdenklichkeit. Auf der anderen Seite betont man - sicher im Geist der Antike, aber auch im Sinne des kommenden Krieges - die körperliche Ertüchtigung und die Entschlossenheit zur Tat...

 

1907 folgende...
Das Programm des AGD im Bilde... Zum Vergrößern Bild anklicken!
"Feu-Dahlem" - Karikatur über den sozialen Status der AGD-Schüler - zum Vergrößern Bild anklicken!
immer noch 1907...

Das AGD erwirbt eine Mitgliedschaft im Schülerruderverein "Wannsee" und entwirft sich eine Flagge, die bis heute munter hinter den Ruderbooten herflattert... (Bild? - Maus über Fahne ziehen!) Auch über den Ruderclub hält der Kaiser seine schützende Hand... (Bild vom Kaiser vor Ort? > hier klicken!)

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1907 weiterhin...

Der Kaiser gestattet dem AGD am Grunewaldsee, der seinerzeit Krongut war, eine eigene Badeanstalt zu eröffnen. Dieses und der Umstand, dass das AGD sehr stark von Adeligen frequentiert wurde, veranlasste die Presse, die neue Schule als "Schülerheimkolonie des Kaisers" zu bespötteln und ihr Ehrentitel wie "Junkerschule" oder "Feu-Dahlem" zu verleihen (s. Karikatur - zum Vergrößern hier oder auf das Bild klicken). Die Arndter dagegen betonen, gleichermaßen bürgerlichen wie adeligen Kreisen offen zu sein und keinerlei Unterschiede zu machen zwischen Heimschülern und Externen. Sie pflegen ihren "Dahlemer Geist", einen "Geist der Kameradschaft, des Anstandes" und der "Verantwortung", bei dem auch Bürgerliche ihre "Führernaturen" unter Beweis stellen durften...
   Folgende humorige Anekdote verdeutlich trefflich die soziale Zusammensetzung der Klientel des Arndt-Gymnasiums (und was die Burschen in ihrer Freizeit zu tun pflegten): "Sie geht so: Die Drei im Boot unterwegs vom Wannsee zum Heidehaus legten für die Nacht und zum Abkochen an einer schönen Uferwiese an. Das Zelt war aufgebaut, die Erbsensuppe kochte auf einem kleinen Feuerchen, da erschien, durch ähnliche Inanspruchnahme seines Eigentums durch Ruderer erbost, der Gutsbesitzer Baron soundso mit Hund und Stock und schimpfte in einer Art und Weise, wie es sich allenfalls für den gewöhnlichen Pöbel ziemte. Zum Abschluss verlangte er von den dreien die Namen. Heinrich wahrheitsgemäß: 'Heinrich Prinz Reuss der Dritte!' Kurzes Lufteinziehen durch die Nase beim Baron. Auf Ebs zeigend dieser: "Eberhard Graf von der Recke-Vollmerstein!' Nun fühlt sich der Baron auf den Arm genommen und zeigt ... mit erheblich verstärkter Stimme auf Walter: 'Nun, und Sie sind gewiss der Kaiser von China, ja?'" ("Äh, nein ... Walter Glitscher!" oder so ähnlich muss die Antwort gelautet haben; die wahre Begebenheit wurde berichtet von dem ebenfalls schlicht bürgerlichen Friedrich Jahnke in dbl 89,1)