Die Zeiten sind nüchterner geworden: man beginnt mit dem Aufbau eines "real-gymnasialen Zuges". Das AGD, seit 1920 staatliche Anstalt, aber als Stiftung immer noch selbständig, bekommt 1925 den amtlichen Titel: "Arndt-Gymnasium (Gymnasium und Realgymnasium)". 1928 wird das erste "realgymnasiale Abitur" abgenommen werden.
   Links ist ein Schulausflug in ein Kohlenbergwerk zu sehen - ein eher "realgymnasiales", denn humanistisches Reisziel; und ein Gruppenfoto, auf dem wohl manch ein Industriekapitän in spe verewigt ist. Hatten im Kaiserreich Militär (der Prototyp: Hindenburg) und Junkertum (ihr Mann an der Spitze: Bismarck) die erste Geige gespielt, so traten nun immer mehr die Industriebarone in den Vordergrund (mehr über Junkertum und Bismarck? > hier klicken!; mehr über die Wirtschaft & Industrie in der Weimarer Republik: > hier klicken!; und dann die Kriegswirtschaft im NS? > hier klicken!).

Die Ruderboot-Flotte des AGD auf großer Fahrt. Davor: Stolze Sieger bei einem Tennisturnier: von Kaphengst, von Walther, Pretzell, von Korff.

 

1922/23 und 1925
Besichtigung eines Kohlebergwerks auf einer Wanderfahrt.
Sonnenbaden am hauseigenen Schwimmbad des AGD. Man beachte den "Krieger" (etwas schwer erkennbar auf dem Sockel), der heute im Entrée des AGD steht.
1926

Auch das restliche Sportleben darf durchaus nobel genannt werden: In feinem Weiß gekleidet spielen die jungen Herren auf eigenen Plätzen Tennis (was damals keineswegs ein "Breitensport" war...). Und der Ruderclub (Bild? > Maus über Bild ziehen!) mehrt seinen Bootsbestand bis auf 8 stolze Schiffe. Man übt sich im "Stilrudern", im "Wettrudern" (in Anlehnung an die Bootsrennen der englischen Elite-Universitäten Oxford und Cambridge) und v.a. im "Wanderrudern": über mehrere Tage und Hunderte von Kilometern erstrecken sich die Routen und führen u.a. bis in den Spreewald oder an die Ostsee, nach Brandenburg, Tangermünde, Lübeck, Wismar, Frankfurt an der Oder - und natürlich auch zum allerseits beliebten Heidehaus. Trainiert wird im Sommer u.a. durch Schwimmen, im Winter durch Turnen, Fechten und "Kastenrudern" (auf dem Trockenen). Und in der Freizeit versammelt man sich zu Dampferfahrten mit anschließendem Tanz "im schwedischen Pavillon" oder zu Festlichkeiten mit Buffet in der Aula der Schule. Und wem dies nicht genügte: unter Leitung des Direktors selbst wurde "auch das Segeln gepflegt".

Weimarer Zeit

Den Kaiser gibt es nun nicht mehr (wir haben inzwischen die Weimarer Republik) und somit gehört auch die Erlaubnis, im "Kaiserlichen Krongut" am Grunewaldsee zu baden der Vergangenheit an... Jetzt gönnt sich das AGD selbst sein eigenes Schwimmbad - auf eigenem Grund und Boden - und das kaum minder "feudal" (im modernen Sinn des Wortes) (anderes Bild? > Maus über Bild ziehen! Man beachte den etwas schwer zu erkennenden Bronze-Krieger, der heute im Entrée des AGD steht. Der Bogenschütze ist eine Kopie, die der Bildhauer Ernst Moritz Geyger von einem Original gefertigt hat, das man bei einem Spaziergang im Park von Sanssouci (Potsdam) im Parterre unterhalb der Orangerie bewundern kann...).

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