Die Zeiten sind nüchterner geworden: man beginnt mit dem Aufbau
eines "real-gymnasialen Zuges". Das AGD, seit 1920 staatliche
Anstalt, aber als Stiftung immer noch selbständig, bekommt 1925 den
amtlichen Titel: "Arndt-Gymnasium (Gymnasium
und Realgymnasium)". 1928 wird das erste "realgymnasiale Abitur"
abgenommen werden. |
Auch das restliche Sportleben darf durchaus nobel genannt werden: In feinem Weiß gekleidet spielen die jungen Herren auf eigenen Plätzen Tennis (was damals keineswegs ein "Breitensport" war...). Und der Ruderclub (Bild? > Maus über Bild ziehen!) mehrt seinen Bootsbestand bis auf 8 stolze Schiffe. Man übt sich im "Stilrudern", im "Wettrudern" (in Anlehnung an die Bootsrennen der englischen Elite-Universitäten Oxford und Cambridge) und v.a. im "Wanderrudern": über mehrere Tage und Hunderte von Kilometern erstrecken sich die Routen und führen u.a. bis in den Spreewald oder an die Ostsee, nach Brandenburg, Tangermünde, Lübeck, Wismar, Frankfurt an der Oder - und natürlich auch zum allerseits beliebten Heidehaus. Trainiert wird im Sommer u.a. durch Schwimmen, im Winter durch Turnen, Fechten und "Kastenrudern" (auf dem Trockenen). Und in der Freizeit versammelt man sich zu Dampferfahrten mit anschließendem Tanz "im schwedischen Pavillon" oder zu Festlichkeiten mit Buffet in der Aula der Schule. Und wem dies nicht genügte: unter Leitung des Direktors selbst wurde "auch das Segeln gepflegt". |
Den Kaiser gibt es nun nicht mehr (wir haben inzwischen die Weimarer Republik) und somit gehört auch die Erlaubnis, im "Kaiserlichen Krongut" am Grunewaldsee zu baden der Vergangenheit an... Jetzt gönnt sich das AGD selbst sein eigenes Schwimmbad - auf eigenem Grund und Boden - und das kaum minder "feudal" (im modernen Sinn des Wortes) (anderes Bild? > Maus über Bild ziehen! Man beachte den etwas schwer zu erkennenden Bronze-Krieger, der heute im Entrée des AGD steht. Der Bogenschütze ist eine Kopie, die der Bildhauer Ernst Moritz Geyger von einem Original gefertigt hat, das man bei einem Spaziergang im Park von Sanssouci (Potsdam) im Parterre unterhalb der Orangerie bewundern kann...). |